
Der maltesische Gesundheitskommissar Tonio Borg möchte einem großen Laster der Griechen an den Kragen gehen: Dem Konsum von Zigaretten. Gegenüber der WirtschaftsWoche gab er an, dass dies ein Kostenfaktor sei, über den gesprochen werden muss. 40 Prozent aller Griechen rauchen.
Tonio Borg sieht zwischen der schwachen Konjunktur und der Vielzahl an Rauchern einen klaren Zusammenhang. „Rauchen senkt die Produktivität, das schadet der Volkswirtschaft“, so der Malteser. Im Durchschnitt rauchen nach Angaben von Borg rund 29 Prozent aller EU-Bürger. In Deutschland sind es sogar nur 26 Prozent. Was der Kommissar aber vergisst: Die Mitgliedsstaaten nehmen allein durch die Tabaksteuer Milliardenbeträge ein. Aber auch dies scheint in seinen Augen kein Argument zu sein: „Da kann ich nur sagen, dass die Menschen das Geld, das sie nicht mehr für Zigaretten aufwenden, für andere Dinge ausgeben werden. Der Gesamtkonsum wird nicht sinken. Und gleichzeitig wird die öffentliche Hand Einsparungen in Millionenhöhe verzeichnen, weil die Behandlungskosten für Raucher sinken.“
Borg hat zwar vermutlich Recht mit seiner Annahme, dass der Gesamtkonsum nicht sinken wird. Allerdings sollte es doch die freie Entscheidung eines Menschen bleiben, ob er sich dem gesundheitlichen Risiko aussetzen möchte oder nicht. Auch für das Problem der Behandlungskosten gibt es eine Lösung: Mit der Abschaffung der staatlichen Krankenversicherung könnte man allen Menschen in Europa individuell in die Hand legen, ob sie die Kosten selbst tragen möchten oder hierfür einen Versicherungsgeber beauftragen.