
Wie das US-Energieministerium am Mittwoch verkündet hat, wurde in der Wüste von Nevada – die schon im Kalten Krieg häufiger Schauplatz von Atomwaffentests war – ein neuerlicher Test von Atomwaffen durchgeführt. Ziel dieses Tests war es demnach, die Effektivität der amerikanischen Atomwaffen zu untersuchen. Das sogenannte „subkritische Experiment“ wurde vom Nevada National Security Site, dem Los Alamos National Laboratory und dem Sandia National Laboratories überwacht. Vielerorts, vor allem aber in Japan – das einzige Land, das bisher mit Atomwaffen von Seiten der USA angegriffen wurde -, wurden kritische Stimmen gegen die USA laut und vor allem gegen Barack Obama, der in einer bewegenden Rede vor einigen Jahren die „atomwaffenfreie Welt“ angekündigt hat.
Der Bürgermeister von Hiroshima – einer der zwei betroffenen japanischen Großstädte, die im zweiten Weltkrieg von den USA mit Atombomben angegriffen wurden – verurteilte am Donnerstag den Atomwaffentest der Amerikaner. Kazumi Matsui rief gegenüber Reportern zur völligen Verbannung von Atomwaffen auf und fügte hinzu: „Ich wundere mich, warum Präsident Obama, der gesagt hat, er will eine atomwaffenfreie Welt, so einen Test durchführen ließ. Ich wünschte, er würde auf die Gefühle der Menschen von Hiroshima bei solchen Entscheidungen Rücksicht nehmen.“
Auch einige Überlebende der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki drückten gegenüber dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ihre Wut über die neuen Tests aus. Hisao Kao (83) – der als 16-Jähriger der radioaktiven Strahlung in Hiroshima ausgesetzt war – sagte, er sei sehr wütend darüber, weil die USA mit dem neuerlichen Atomwaffentest in Nevada gegen den globalen Trend der Abschaffung von Atomwaffen verstoße: „Viele Menschen der Welt haben die Erwartung, Präsident Obama will die Atomwaffen abschaffen, aber jetzt denke ich sind solche Erwartungen möglicherweise falsch.“
Auch Kazuo Okoshi, der ehemalige Generalsekretär einer Organisation, die sich um das Leid der Opfer der Atombombenabwürfe kümmert, sagte, die US-Administration in Washington würde sich mit dieser Aktion völlig widersprechen. Denn einerseits kritisierten die Amerikaner am laufenden Band, dass andere Länder – wie auch die USA – zu ihrem eigenen Schutz an Waffen experimentierten, die die unmittelbaren Gegner abschrecken, auf der anderen Seite würden aber gerade sie weiterhin mit der menschenverachtendsten Waffe weiter experimentieren, um die Einsatzfähigkeit ihres Atomwaffenarsenals sicher zu stellen.
Der Test in der Wüste Nevadas scheint aber nicht nur ein simpler Abwurf einer Atombombe gewesen zu sein. Nachdem die Amerikaner weltweit immer mehr an wirtschaftlichen Einfluss verlieren und ihnen auch die Fälle in Punkto militärischem Einfluss immer weiter weglaufen, scheint dies vor allem eine Machtdemonstration gegenüber aufstrebenden Nationen wie Russland oder China gewesen zu sein, ganz nach dem Motto: „Hey, wir sind auch noch da! Kommt ja nicht auf dumme Ideen.“ Vor allem im Hinblick auf Konfliktherde wie Syrien und Iran könnte das auch schon eine psychologische Vorbereitung auf einen Krieg in diesen Gefilden sein.
Der Befehl für diesen Test muss allerdings von Barack Obama persönlich erteilt worden sein. Noch so ein Grund, weshalb ich persönlich die Verleihung des Friedensnobelpreises an diesen Mann nicht nachvollziehen kann. Seit seiner Amtseinführung hat Barack Obama weltweit den Einsatz unbemannter Drohnen massiv ausgebaut, noch mehr sogar als sein Amtsvorgänger George W. Bush. Jetzt kommt noch ein Test mit der unmenschlichsten Waffe überhaupt hinzu. Obama gehört der Friedensnobelpreis aberkannt, denn wer mit solchen Waffen spielt, ist alles andere als friedensstiftend, sondern ganz im Gegenteil: Solche Menschen sind Psychopathen!
Hier übrigens noch einmal eines der leeren Versprechen, die Obama im Sommer 2008 vor seiner ersten Wahl zum Präsidenten der USA in Berlin abgab:
Der Atomwaffentest in der Wüste von Nevada zeigt, wie ernst man die Worte dieses Präsidenten nehmen kann. Nämlich gar nicht.
Das Medienecho ist übrigens bekanntlich sehr verhalten. Wer mir eine Veröffentlichung eines deutschen Leitmediums – wie beispielsweise „DER SPIEGEL“ – zeigt, das sich kritisch mit diesem Test auseinandersetzt, bekommt von mir ein Eis.
Update, 08.12.2012 – 06:15 Uhr:
Meinen Vorwurf, dass die deutschen Medien nicht darüber berichten, muss ich ein wenig relativieren. Die Betonung liegt auf „ein wenig“, denn abgesehen von kleineren Randnotizen bei faz.net oder handelsblatt.com – die beiderseits zu dem Ergebnis kommen, dass laut Angaben der US-Regierung kein Verbot gegen das Atomwaffentestverbot vorliege – habe ich bislang noch keine Meldung gefunden. Noch nicht einmal bei den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenseiten wie tagesschau.de oder heute.de, deren Seriosität ja immer so hoch gehalten wird.
(via presstv.com, Las Vegas Sun, firstpost.com)